Monika Ottermann São Paulo
Besetzungen, Wohnungserrichtungen, Kundgebungen, Solidarküchen, Präsidentschaftswahlen 2022
Donnerstag, 9. Juni um 19:00 Uhr Im Gewerkschaftshaus Mannheim (Bleichersaal – Eingang Neckarseite)
Eine Veranstaltung, des Arbeitskreises Solidarität mit brasilianischen Gewerkschaften im DGB Nordbaden
Monika Ottermann, Jahrgang 1954, ist eine deutsche Theologin und Religionswissenschaftlerin. Nach langjähriger Arbeit in Palästina ging sie im Kontext der Befreiungstheologie 1989 nach Brasilien, um in Basisgemeinden, Sozialpastoralen und lateinamerikanischer Bibelauslegung zu arbeiten. Die ersten 12 Jahre lebte sie im Amazonas-Randgebiet, seitdem wohnt sie in São Bernardo do Campo, einer Industriestadt im ABC-Großraum von São Paulo.
Seit einigen Jahren lässt sie die religiösen Aktivitäten ruhen, verdient ihren Lebensunterhalt mit Übersetzungen und ist Aktivistin der Wohnungslosenbewegung MTST, Movimento dos Trabalhadores Sem Teto (Bewegung der Arbeitenden ohne Dach über dem Kopf). Sie gehört zum Organisationsteam der ABC-Städte, zum Sektor für Finanzen und Projekte sowie zum Team für Internationale Beziehungen. Immer wieder schildert sie in Artikeln und Veranstaltungen den Kampf der Wohnungslosen um angemessenes Wohnen, Menschenwürde und sonstige Staatsbürgerrechte, der heute auch mit parteipolitischer Arbeit verbunden ist. Denn, so sagt MTST, es ist nicht genug, Grundstücke zu besetzen und zu Kundgebungen auf die Straße zu gehen, sondern Leute von uns müssen auch dort sitzen, wo politische Entscheidungen getroffen werden.
In der vorgesehenen Veranstaltung (mit Powerpoint-Präsentation und anschließendem Gespräch) wird Monika einen Überblick über die derzeitige Lage in Brasilien geben, die im Jahr der Parlamentswahlen besonders angespannt ist, und von MTST-Aktivitäten berichten. Hier sind der Schwerpunkt die Grundstücksbesetzungen und die Solidarküchen, die Tausenden von Menschen kostenlose Mahlzeiten und soziokulturelle Veranstaltungen anbieten.
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